EOSC Tripartite Event

(Veröffentlicht am 16.12.2022) Das erste EOSC-A Tripartite Event in Deutschland wurde vom Verein Nationalen Forschungsdateninfrastruktur (NFDI) e.V. am 24. November 2022 in Karlsruhe ausgerichtet. Ziel der Veranstaltung war es, die Verbindungen zwischen NFDI und EOSC zu stärken und auszuweiten. Sie wurde als hybride Veranstaltung mit Online-Beiträgen und einer Podiumsdiskussion in Karlsruhe gestaltet. Das Publikum konnte per Livestream an der Veranstaltung teilnehmen. Es gab Beiträge von 14 Speakern sowie Panelisten und über 200 Echtzeit-Zuschauer auf YouTube. Das gesamte EOSC-A Tripartite Event Germany kann hier angesehen werden.

NFDI und die European Open Science Cloud Association (EOSC) in Brüssel entwickeln sich zeitgleich mit dem Ziel, Forschungsdaten über disziplinäre, institutionelle und geografische Grenzen hinweg zu teilen und wiederzuverwenden. Im Rahmen der Veranstaltung sollte unter Einbindung verschiedener Akteure herausgearbeitet werden, welche Gemeinsamkeiten und welche gegenseitigen Erwartungen zwischen den beiden Initiativen bestehen. Ein weiteres Anliegen war es, Möglichkeiten und den Mehrwert der Zusammenarbeit zu ermitteln.

Nach einer kurzen Begrüßung durch NFDI-Direktor York Sure-Vetter wurde die Veranstaltung durch drei Keynotes von Repräsentant:innen der Tripartite Collaboration eröffnet: Mario Brandenburg (Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung und Forschung) hob NFDI als den Hauptbeitrag der Bundesrepublik Deutschland zu EOSC hervor und teilte seine Überzeugung, dass der einzige Weg, den Wert von Daten zu nutzen, darin besteht, dass wir zusammenarbeiten und unsere Kräfte bündeln. Anna Panagopoulou (Direktorin für den Europäischen Forschungsraum und Innovation der Europäischen Kommission) gab einen Überblick über die föderierte Infrastruktur von EOSC und die Dreierpartnerschaft und erklärte, dass die Entwicklungen von NFDI für die Entwicklungen von EOSC von großer Bedeutung sind. Karel Luyben (Präsident der EOSC-Association) stellte seinen Traum vom Aufbau eines Netzes von FAIRen Daten und damit verbundenen Diensten für die Forschung vor und lud alle EOSC-Akteur:innen ein, zur Verwirklichung dieses Traums beizutragen.

Die beiden folgenden Vorträge gaben Impulse aus der Perspektive von Vertretern zweier wichtiger Interessengruppen aus Deutschland: Lars Bernard (stellvertretender Vorsitzender des Rates für Informationsinfrastrukturen (RfII)) verglich NFDI und EOSC und gab Empfehlungen für die Umsetzung europäischer Initiativen. Kathrin Winkler (Programmdirektorin Wissenschaftliche Literaturversorgungs- und Informationssysteme bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG)) diskutierte die Bedeutung der vertikalen und horizontalen Integration für die nationale und internationale Förderstrategie der DFG.

Anschließend stellten sich die NFDI-Sektionen vor, die an ähnlichen Themen arbeiten wie die EOSC Task Forces. Die Sprecher:innen der  vier Sektionen zeigten die erwarteten Beiträge der jeweiligen Sektionen zu EOSC auf, formulierten aber auch ihre Erwartungen an EOSC.

Der zweite Teil der Veranstaltung bestand aus einer von Jan-Martin Wiarda (Journalist für Wissenschaft und Bildung) moderierten Podiumsdiskussion zum Thema „NFDI & EOSC – Warum brauchen wir beides?“ mit Fragen aus dem Publikum. Auf dem Podium saßen Roland Bertelmann (Leiter des Helmholtz Open Science Office), Ute Gunsenheimer (Generalsekretärin der EOSC-Association), Andrea Herdegen (Bundesministerium für Bildung und Forschung/EOSC Steering Board), Raphael Ritz (Leiter der Datenabteilung der Max-Planck Computing and Data Facility (MPCDF), Leiter von RDA-DE) und York Sure-Vetter (NFDI-Direktor). Die Diskussion vermittelte einen guten ersten Eindruck von dem Potenzial, das die Verbindung von NFDI und EOSC besitzt. Um die gemeinsamen Ziele zu erreichen, ist es unerlässlich, den Aufbau von Parallelstrukturen zu vermeiden und zusammenzuarbeiten, so dass NFDI und EOSC gemeinsam vorankommen können. Es ist notwendig, Akteur:innen auf allen Ebenen einzubinden, um die gemeinsamen Probleme und Herausforderungen, die anstehen, gemeinsam anzugehen. Entscheidend ist, dass die verschiedenen Communities einbezogen werden. Die gesamte Veranstaltung und insbesondere die Podiumsdiskussion haben gezeigt, dass es notwendig ist, die bereits bestehende Zusammenarbeit zwischen NFDI und EOSC durch weitere Aktivitäten in der Zukunft zu stärken.

Mario Brandenburg

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